Vorschläge zur Arbeit mit "Oma und Opa hatten kein Fahrrad" in der Klasse (ideal: drittes bis fünftes Schuljahr)

Wünschenswert wäre, wenn eines der folgenden Themen bereits von Lehrer oder Lehrerin vorgestellt oder angesprochen worden wäre:

  1. Was bedeutet Heimat?

  2. Warum müssen manche Menschen ihr Land verlassen und in einem Land leben, das nicht ihre Heimat ist? (Asyl und Exil)

  3. Wie und warum entstehen Kriege?

  4. Sollen Menschen sich Ihre Geschichten erzählen und wie nennt man das? (Autobiografie)

In dem Projekt, innerhalb dessen wir an 14 Schulen mit den Kindern gearbeitet haben, war das Thema Anderssein. Daß es schon eine Hinführung auf das Thema gibt, ist nicht unbedingt erforderlich, es wäre allerdings sinnvoll, dann etwas mehr als eine Doppelstunde zu veranschlagen, das heißt, eine Doppelstunde am ersten Tag und eine Einzelstunde am nächsten oder umgekehrt Wenn Kinder bereits in irgendeiner Form an den Themenbereich herangeführt wurden, kann mit einer Doppelstunde gearbeitet werden.

Der Fortgang der Geschichte findet von uns als an den schriftlichen Text gebundenes Erzählen statt. Wir haben die Fotos aus dem Buch in Großformat abgezogen und lassen sie von den im Kreis sitzenden Kindern auslegen. Das Lesen/Erzählen wird an mehreren Stellen durch Spielhandlungen unterbrochen, zum Beispiel sollen die Kinder versuchen, sich rein gestisch verständlich zu machen bei der Vorstellung, sie seien in einem Land, dessen Sprache sie nicht sprechen und verstehen können.

So haben wir auch Eßstäbchen und Apfelstücke verwendet, um die Kinder erfahren zu lassen wie es ist, ganz anderen Gewohnheiten bei so etwas Elementarem wie essen ausgesetzt zu sein.

Auf einem Gedankenteppich konnten die Kinder eigene kleine Reisen machen.

Als Nacharbeit durch die Lehrer empfiehlt sich die Geschichte vom Mann mit den grünen Haaren. Dazu haben die Kinder viel und originell gemalt und geschrieben. Da die Kinder - je nach der Zelt, die veranschlagt war - auch noch historisch Interessantes erfuhren, z.B. daß die ersten Ghettos bei einem Blick über die Stadt leicht auszumachen waren als die Stadtteile mit den höchsten Häusern (die Juden bekamen so wenig Land, daß sie in die Höhe statt in die Breite bauen mußten), haben sie sehr schöne Kohlezeichnungen mit hohen, engen Gassen gezeichnet.

Was noch wichtig ist: Es sollte in einer Klasse, mit der gearbeitet wird, ein Klassensatz der Bücher vorhanden sein, denn die Kinder sollen zuhause nachlesen und mit den Eltern sprechen können. Wir haben bei dem Kölner Projekt Anderssein die Kinder ermuntert, Mütter, Väter, Omas und Opas mitzubringen. Selbst Nachbarinnen sind mitgebracht worden. Sinn unserer Geschichte ist es nämlich auch, Generationen und Familien miteinander ins Gespräch zu bringen über ihre jeweils einzigartige Geschichte und so einen Grundstein zu legen für ein erst nahes und dann sich erweiterndes Gefühl für das Land und die Welt, in der wir leben mit ihrer Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft.